An Atheisten?

11 Antworten

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Grüß Dich looksmaxing

Da ist zu fragen, was unter Gott wirklich zu verstehen ist. Dabei sollte man dies tunlichst beachten:

An einen Gott zu glauben oder nur an Gott, dazwischen gibt es einen Unterschied und der ist gravierend❗

Der Begriff Gott (ohne Artikel) steht für das Geheimnis des Seins und für etwas, was wir nie wissen können aber dennoch der Grund ist, warum etwas ist und nicht nichts.

Mit Artikel ist Gott ein persönlich gedachtes Wesen als Schöpfer des Universums, als geglaubte letzte richterliche Instanz die das Leben nach dem Tod beurteilt, der angeblich alles sieht, alles wissen soll, über alles Macht hätte und seine Menschen als seine Kinder immer lieben würde und wir seinem angeblichen Willen stets folgen sollen.

Ein Geheimnis heißt deswegen so, weil man eben nichts darüber weiß, nur das es dieses gibt. Daraus folgernd kann ich persönlich nur dem ersten zustimmen. Was Gott ohne Artikel noch weiterhin bedeuten kann, darüber kann ich als Philosoph eine Menge erzählen. Aber das tue ich nur auf Anforderung die ernst gemeint ist und aus dem Drang heraus, die entsprechende Frage zu stellen und um wirklich wissen zu wollen und wenn es so ist, das man etwas nichts wissen kann.

Ich möchte Dir daher ein Video zeigen von Harald Lesch dem Astronomen, Astrophysiker, Journalisten und Philosophen. Denn wenn von Gott gesprochen wird, dann muss er so oder so (wenn es denn ein ER ist, was fraglich ist) noch vor allem Sein verortet werden, also noch vor dem Urknall!

Um vernünftig glauben zu wollen, müssten Philosophie, Wissenschaft und eigenes Erleben eine untrennbaren Einheit eingegangen sein.

Was war vor dem Urknall?

https://www.youtube.com/watch?v=ffLW-FS8rxk

Ich persönlich bin ein religiöser Atheist!

Herzlichen Gruß

Rüdiger

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Wissenschaftliches Buchstudium und eigene Erfahrung

vonGizycki  06.01.2024, 20:57

looksmaxing

Herzlichen Dank für den Stern. Der hat mich sehr gefreut! 😊

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Ich bin zwar Atheist, aber kann nicht 100% ausschließen, dass es einen Gott gibt. Ich habe keine Beweise, weswegen ich die Hypothese der Existenz eines Gottes durchaus ab und an durch meinen Kopf wandern lasse und nicht final abgehakt habe.

Ich lande aber immer wieder bei ein paar Punkten, wenn ich die Existenz eines Gottes annehme.

1. Selbst wenn ein Gott existiert weiß ich nicht wie er gerne angebetet werden will. Ich halte mich unter Umständen mein ganzes Leben an die Regeln der Religion A und muss nach meinem Tod feststellen, dass Religion B richtig lag. Das wäre dann alles eine sinnlose Verschwendung von Lebenszeit gewesen.

2. So ein Gott hätte vermutlich sowieso wichtigeres zu tun als über mich kleinen Menschen zu richten. Ich meine come on, jeden Tag sterben ca. 150.000 Menschen und laut Islam und Christentum soll jeder einzelne von Gott persönlich gerichtet werden.

3. Ist es überhaupt sicher, dass der Schöpfer sich nicht weiter zur nächsten Baustelle aufgemacht hat und ihm unser Universum total egal ist? Nur weil jemand ein Haus baut bedeutet das nicht, dass er sich danach bis in alle Ewigkeit um dieses Haus kümmert und jeden Bewohner immer, überall und bei allem beobachtet und beurteilt (was ziemlich creepy klingt, wenn ich es jetzt so lese).

Ne, das denke ich eigentlich nie. Was soll denn dann schon sein, wenn er doch existiert?

Ich könnte mir vorstellen, dass manche Gläubige sagen würden: "Du kommst dann in die Hölle, weil Du nicht an Gott geglaubt hast".

Dieses Konzept ergibt für mich keinen Sinn, also warum genau man für fehlenden Gottesglauben bestraft werden soll. Dann hätte ich den Eindruck, dass Gott ziemlich narzisstisch wäre. Ich denke, wichtiger als die reine Tatsache des Gottesglaubens sind Taten, und der positive (oder negative) Einfluss, den man auf die Welt und das Leben Anderer hatte.

An Himmel und Hölle glaube ich natürlich auch nicht. Auf die Frage "Was ist, wenn es die Hölle doch gibt?" würde ich sagen: das Ding ist, dass man das nicht weiß. Man kann sich alle möglichen Szenarien ausdenken, die angeblich nach dem Tod passieren, und die Idee von Himmel und Hölle ist nur eins von Milliarden möglicher Szenarien. Es ist unsinnig, sich auf dieses eine Szenario zu versteifen und so zu leben als wäre das die Wahrheit.

wenn Gott doch existiert?“

Welcher?

Gibt hunderte Götter. Die bestehenden Götterbilder und Religionen sind primitiv, sadistisch, schwammig, unlogisch und so offensichtlich menschengemacht, dass sie mich nicht interessieren.

Darum kommt für mich am ehestens Pantheismus infrage. Das ist aber schon das mögliche Maximum.

ich hab solche Gedanken manchmal. aber dann sage ich mir: "wenn es einen gott gibt, der wirklich so allmächtig ist, dann verzeiht er mir hoffentlich, dass ich nicht an ihn glaube, und ich danke ihm trotzdem, dass er da ist"

aber so brauche ich gott einfach nicht. das ist bei jedem anders und auch wenn es einen gott gibt wird dieser das verstehen